Probleme und Hintergründe bei NEVS-SAAB
Bei Saab Produzenten NEVS geht es weiterhin turbulent zu. Dem Konkurs ist man knapp entgangen, die Rettung in die Rekonstruktion hat das Unternehmen im zweiten Anlauf gepackt. Der deutsche Saabblog meldet dass NEVS Saab in drei Wochen einen Teilverkauf abgeschlossen, und so die dringendsten Probleme gelöst sein könnten.

Zumindest eine offene Frage, warum NEVS Saab so tief in Schwierigkeiten geraten konnte, ist jetzt beantwortet. Nicht ohne dabei neue Fragen aufzuwerfen. Viele in Schweden fragen sich, warum das Unternehmen nicht zusätzliche Kredite aufgenommen hatte, um dem blamablen Thema der drohenden Insolvenz zu entgehen. Die Antwort ist überraschend simpel. NEVS Saab hat zwar viele Vermögenswerte, der größte Posten sind die Immobilien, aber die sind nicht beleihbar.
Die Insolvenzanwälte, die das Verfahren der Saab Automobile AB abwickeln, haben auf die Immobilien ein Pfandrecht. Das kam an die Öffentlichkeit mit den mehr als 600 Schreiben die NEVS in der letzten Woche an die Gläubiger verschickte. Um sicherzustellen, dass NEVS seinen Verpflichtungen nachkommt, wurde beim Verkauf vor 2 Jahren ein Pfand auf die Immobilen eingetragen.
Um welche Art von Verpflichtungen es sich handelt, was die Klauseln in den Verträgen genau beinhalten, ist unbekannt. Weder NEVS noch die Anwälte wollten in der letzten Woche zu Presseanfragen Stellung nehmen. Welche Sicherung sich die Insolvenzanwälte in die Verträge eingebaut haben, und warum, wäre spannend zu wissen. Fest steht, NEVS hat mit dem unwürdigen Rekonstruktionsverfahren nicht nur die Nutzungsrechte an der Marke Saab verloren, sondern auch den Ruf in Fankreisen ruiniert. NEVS und Saab bleibt ein schwedisches Drama ohne Ende.
Wäre an der Zeit bei NEVS das Licht auszudrehen und M & M dran zu lassen. Um so früher, desto besser.